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Kreativ mit Künstlicher Intelligenz

Mehr als Spielerei? Workshop mit meinem Team bei LIVING CONCEPT

Mit dem WordPress-Plug-in Imajin generiertes Bild

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. 2022 erlebte sie in vielen Bereichen einen (medialen) Durchbruch. Eines der Gebiete, in denen KI besonders gehypt wird, ist Design und Kreativität (siehe z. B. den Layout-Generator für DHL, den die Agentur Strichpunkt auf der CXI 2019 vorgestellt hat).

2022 standen vor allem Text-zu-Bild-Generatoren wie DALL-E 2, Midjourney oder Stable Diffusion im Fokus, die inzwischen für alle zugänglich sind. Viel Aufsehen erregte zum Beispiel ein mithilfe einer KI erzeugtes Bild, das einen Kunstwettbewerb gewonnen hat. Und natürlich ergeben sich daraus viele Fragen in Hinblick auf Ethik und Recht – und nach der Rolle von Profis, wenn auf einmal jeder mit KI kreativ sein kann.

Ein Artikel bei Krautreporter gibt einen guten Überblick und Einstieg in das Thema.

KI-Workshop bei LIVING CONCEPT

Workshop bei LIVING CONCEPT
Workshop mit meinem Team bei LIVING CONCEPT

Können DALL-E 2, Midjourney oder Stable Diffusion für uns im Kommunikationsdesign jetzt nützliche Werkzeuge werden? Sind sie mehr als Spielerei?

Um einen ersten Eindruck zu bekommen – und nicht nur in den Medien darüber zu lesen – machte ich mit meinem Team bei LIVING CONCEPT einen Workshop, bei dem wir einfach mal verschiedenen Werkzeuge ausprobiert haben.

Den ersten Einstieg bot eine Reihe „einfacher“ Tools mit relativ spezifischen Einsatzbereichen:

  • Animated Drawings von Meta verwandelt Kinderzeichnungen in Animationen
  • This X does not exist versammelt eine Reihe von Generatoren, die alles möglichen Dinge erzeugen, die es nicht gibt: Gesichter, Abgeordnete, Katzen, Pferde, Mietwohnungen, Sneaker, Musikvideos oder Lebensläufe bis hin zu chemischen Molekülen. Die Vielfalt ist erschlagend, gibt aber einen guten ersten Eindruck davon, in welchen Bereichen KI überall eingesetzt werden kann.

DALL-E 2

DALL-E 2 ist ein neuronales Netzwerk, das in der Lage ist, aufgrund von Textbeschreibungen Bilder und Designs zu erstellen. Es wurde von OpenAI entwickelt und konnte in Tests beispielsweise auf Anfragen wie „Ein Panda mit einem Regenschirm, der einen Hotdog isst“ oder „Eine Stadtlandschaft aus Keksen“ entsprechende Bilder erstellen. Seit September 2022 ist DALL-E 2 für die Öffentlichkeit allgemein zugänglich und zeigt, wie KI in der Lage sein kann, aufgrund von Textbeschreibungen kreative Ideen und Designs zu erstellen.

Um DALL-E 2 nutzen zu können, reicht eine einfache Anmeldung auf der Website von DALL-E 2, für die man allerdings eine E-Mail-Adresse und eine Mobilnummer braucht (oder einen Google- oder Microsoft-Account). Zum Start bekommt man 50 Credits und danach jeden Monat 15 weitere. Weitere Credits können bei Bedarf dazugekauft werden. Die Ergebnisse sind schnell ziemlich beeindruckend.

Eine kostenlose Alternative ohne Registrierung ist Craiyon (vormals DALL-E mini), das aber langsamer ist.

Midjourney

Midjourney ist ein KI-System von einem unabhängigen Entwickler-Team. Die Interaktion erfolgt hier über einen Chatbot und die Plattform Discord. Man braucht also zunächst einen (kostenlosen) Discord-Account. Die Bedienung über Discord ist dann zwar eigentlich nicht schwer, aber doch gewöhnungsbedürftig. Da man als Neuling zunächst nur in „Channels“ gemeinsam mit anderen Nutzern mit der KI interagieren kann, sieht man parallel zu seinen eigenen Chats auf die Eingaben und Bilder anderer User. So bekommt man zwar einen deutlich breiteren Eindruck von den Möglichkeiten, ist aber natürlich auch schnell abgelenkt. Die Ergebnisse überzeugen jedoch auch hier meist auf Anhieb. Dem ersten Eindruck nach, scheint Midjourney die Eingaben dabei „künstlerischer“ zu interpretieren als DALL-E 2. Die Ergebnisse sehen oft „wie gemalt“ aus.

Stable Diffusion

Stable Diffusion ist ein Open-Source-Projekt, das von Google unterstützt wird. Ein möglicher Zugang ist über eine Demo bei HuggingFace oder über DreamStudio (hier ist aber eine Registrierung nötig). Da das KI-Modell von Stable Diffusion Open Source ist, beansprucht Stable Diffusion an den erstellten Bildern keinerlei Rechte (anders als DALL-E 2 oder Midjourney, wo nur die mit bezahlten Credits erstellten Bilder kommerziell nutzbar sind). Die Rechtslage rund um KI-generierte Inhalte ist aber oft noch weitgehend unklar.

KI-generierte Bilder aus dem Workshop bei LIVING CONCEPT
Einige KI-generierte Bilder aus dem Workshop bei LIVING CONCEPT

KI kreativ – Ausblick

Schon jetzt bieten KIs die Möglichkeit, kreativ zu werden und sehr schnell sehr viele Ideen zu generieren. Dass davon viele nicht zu gebrauchen sind, ist bei anderen Kreativitätstechniken ja genauso. Man kann sie also schon jetzt gut einsetzen, um schnell und einfach neue Designs und Ideen zu generieren oder um eigene Designs zu verbessern.

Und die Entwicklung der KI-Bildgeneratoren verläuft äußerst dynamisch – mit Imajinn existiert bereits ein Plug-in, um direkt in WordPress Bilder zu generieren – so wie das Titelbild dieses Beitrags etwa. Microsoft (eines der Unternehmen hinter OpenAI) hat angekündigt, nächstes Jahr KI-Bildgenerierung in Office zu integrieren. Und auch Bildarchive wie Shutterstock planen die Integration von KI-Bildgeneratoren, Adobe bietet mit den „Neural Filters“ KI-unterstütze Funktionen … es bleibt spannend!